Führungskräftearbeit. Punkt 15:00 Uhr sitzen alle auf Ihren Plätzen, wie vereinbart. Nur ein Vertriebsleiter trudelt ca. 10 Minuten später ein. Eine Szene, die tausendfach am Tag überall auf der Welt passiert. Keine große Sache. Meistens schauen wir genervt weg. Diesmal nicht , denn dies war eine Steilvorlage für eine Coachingeinheit zum Thema (Selbst)Verantwortung!
Ich frage ihn, warum er jetzt erst kommt.
Seine Antwort beinhaltete mehrere Ausreden; keine davon hatte etwas mit seinem Handeln zu tun, u.a.:„Eine Kollegin brauchte noch eine Auskunft.“
Ich bat ihn um eine ehrliche Antwort. Unsicheres Schweigen. Ein fragender Blick.
„Was ist wirklich passiert und diesmal möchte ich nur Ihren Anteil an der Geschichte hören, denn Kollegen, die eine Auskunft benötigen, sind immer da, also fest einzukalkulieren in unserem Zeitplan“, entgegnete ich.
Ein kleiner verbaler Hindernislauf beginnt, mit vielen Ausreden und Stressbekundungen, jedoch ohne jegliche Eigenverantwortung.
Am Ende klang die Geschichte des Vertriebsleiters (in etwa) so:
„Ich bin zu spät losgegangen, weil mir die Zigarette wichtiger war und ich es nicht geschafft, habe, meine Kollegin auf später zu vertrösten oder zu bitten, jemand anderen zu fragen, da ich es nicht schaffe, meine Grenzen zu kommunizieren und unsicher bin“
Habe ich gelten gelassen. Immer gut, wenn man es selbst sagt!
Finden wir doch einfach für uns heraus, was wirklich ist! Ganz ohne Ausreden, die niemand hören will, wir selbst schon gar nicht!
Verantwortung als Führungskraft tragen für uns und unser Handeln und keine kläglichen Versuche es auf die äußeren Umstände abzuwälzen. Darum geht es.
Wie befreiend das ist, dürfen Sie selbst gleich morgen ausprobieren. Die Macht der negativen Ich-Botschaften! Keine Ausreden mehr, sondern geballte Ehrlichkeit und mutige Führung! Sagen Sie einfach, was wirklich ist! Denn wenn wir immer mutig und klar unseren Anteil zugeben, wer soll ihn dann noch einklagen?
Ihre Sandra Sagner
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