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Haben wir das Streiten verlernt?

In der vergangenen Woche habe ich eine mehrtägige Fortbildung „ Mediation in der Wirtschafts- und Arbeitswelt“ in Lüneburg besucht.

Die Teilnehmer kamen aus unterschiedlichsten Bereichen. Mediziner, Ökonomen, Soziologen, Juristen und Psychologen. Ein bunter Strauß Menschen mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten, doch in einem Punkt waren sich alle einig: Wir haben das Streiten verlernt!


Streiten bedeutet Zuhören, und zwar aktiv zuhören, sich auf die Sichtweise des anderen einzulassen und einen Konsens zu finden. Es bedeutet nicht, unsere Meinung aufzugeben!


Ärzten fehlt es an Patientenzeit, da sie sich um die Konflikte im Team kümmern und vermitteln müssen, was die Teammitglieder leider nicht mehr eigenverantwortlich hinbekommen.


Psychologen schließen Mediation als Maßnahmen in Firmen immer mehr aus, da zu viele -Zitat- „Egozentriker“ unterwegs sind.


Juristen würden gern mehr mediieren, aber immer mehr Menschen schalten, auch bei vermeintlichen Kleinigkeiten, Anwälte ein und bestehen auf einen Prozess.


Was ist los in und mit unserer Gesellschaft?


In der Gruppe gab es reichlich Austausch und Meinungen hierzu. Die Soziologen gingen sogar soweit, Mediation als Konfliktlösungsmethode der Zukunft generell in Frage zu stellen, den Empathie und Bereitschaft sich in den Konfliktpartner hineinzuversetzen, muss für eine Mediation gegeben sein.


Ich hingegen glaube weiterhin an unsere Arbeit als Mediatoren und an die Mediation als Verfahren, denn nachhaltig gute Dinge in der Menschheit sind nie im Streit, Krieg oder im Gegeneinander entstanden, sondern immer im klaren und fairen Austausch und mit der Bereitschaft, Kompromisse zu machen!


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