Gehören auch Sie zu den Führungskräften, die so gern Ratschläge geben, statt Fragen zu stellen? Es ist ja auch einfach zu verlockend...
Fast unser ganzes Leben lang wurden wir für gute Hinweise und Ratschläge gelobt, bewundert und befördert. Wir wurden durch sie wertvoll und als Experte angesehen, stets mit dem guten Gefühl, die Kontrolle über die Situation zu behalten.
Stellen wir unseren Mitarbeitern hingegen Fragen, wagen wir uns augenscheinlich weit aus dem Fenster! Wir wissen nicht, ist meine Frage wirklich zielführend? Unser Gespräch erscheint langsamer und möglicherweise bekommen wir das Gefühl, die Kontrolle über das Gespräch zu verlieren.
Einen Rat zu geben, ist viel angenehmer, als die Mehrdeutigkeit des Fragestellens.
Beobachten Sie sich im nächsten Gespräch einmal selbst. Wie lange dauert es, bis Sie einen Rat geben und vor allem, beobachten Sie sich innerlich davor!
Hören Sie Ihrem Gesprächspartner noch zu? Oder sind Sie im Kopf bereits damit beschäftigt Ihren Rat auszuformulieren?
Es ist ein Phänomen: Obwohl wir das genaue Problem nicht kennen und nicht wissen, was unser Gegenüber fühlt oder erlebt, sind wir uns ziemlich sicher, dass wir die Antwort kennen, die der andere braucht!
Glauben Sie mir: Ihr Rat ist nicht so gut, wie Sie denken!
Eine, zugegeben recht in die Jahre gekommene, Studie aus 1984 fand heraus, dass die durchschnittliche Zeit, bis Ärzte Ihr Gespräch mit Patienten unterbrachen, achtzehn Sekunden betrug! Aus eigener Erfahrung als Coach kann ich mit Gewissheit sagen, viele Manager und Führungskräfte "unterbieten" dies!
Bestärken Sie Ihre Mitarbeiter im Lernen und Wachsen, statt einfach nur ein Problem zu lösen und beziehen Sie sie mit klugen Fragen ein, die fordern und fördern und die meist viel mehr Lösungen aufzeigen, als nur eine!
"Ohne eine gute Frage findet eine gute Antwort keinen Platz!" ( Clayton Christensen)
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